Unsere Wohnbereiche

Wir vergleichen unseren Alltag oft mit einer sehr großen Familie. An manchen Tagen ist viel los, an anderen Tagen sind viele unterwegs und es ist eher ruhig im Haus. Das hängt vor allem davon ab, wie die Kinder und Jugendlichen ihren Tag verbringen.

Die freie Zeit verbringen wir im am liebsten in unserem großen Garten oder im Winter am gemütlichen Kamin. In den Gemeinschaftsräumen wird miteinander gequatscht, gespielt, Filme geschaut oder gebastelt – je nachdem worauf wir gerade Lust haben. Wenn du etwas Ruhe brauchst, kannst du dich in dein Zimmer zurückziehen.

Leider geht’s auch bei uns nicht nur nach Lust und Laune. Auch bei uns muss der Haushalt erledigt werden. Damit die Aufgaben gerecht verteilt werden, haben wir zum Beispiel einen Küchendienstplan. Natürlich gibt’s auch bei uns mal unterschiedliche Meinungen und Wünsche. Sollte es deswegen Streit geben, versuchen wir diesen gemeinsam gut zu lösen.

In den Schulferien machen wir gerne Ausflüge oder fahren zusammen in den Urlaub. Einmal im Jahr gibt es eine interne Wohngruppen-Ferienfahrt und in den Sommerferien fahren wir mit dem kompletten Kinderhaus in den Urlaub.

Vielleicht fällt dir der Umzug in die Wohngruppe richtig schwer oder du bist erleichtert, dass du den Neustart geschafft hast?

Wir versuchen, allen Kindern und Jugendlichen ein Zuhause zu schaffen, in dem sie sich wohlfühlen können. Am Anfang bedeutet das vielleicht, dass du dir dein eigenes Zimmer gemütlich einrichtest und in Ruhe deine Mitbewohner_innen kennenlernst.

Die Betreuer_innen helfen dir dabei, dass du dich in deiner Wohngruppe zurechtfindest. Vor allem dein_e Bezugsbetreuer_in, der/die in besonderer Weise für dich verantwortlich ist.

Wenn du dir vorstellen kannst ins Kinderhaus einzuziehen, lernen wir uns bei einem Erstgespräch kennen und du kannst dir die Wohngruppe anschauen. Ab einem Alter von 12 Jahren findet danach auch ein Probewohnen für 1-2 Nächte statt, damit du die Mitbewohner_innen und die Betreuer_innen kennenlernen kannst, bevor du einziehst.

Wenn alle Beteiligten (Du / Sorgeberechtigte/ Jugendamt / Kinderhaus) sich gut vorstellen können, dass unsere Wohngruppe das Richtige für dich ist, kannst du bei uns einziehen.

Ob und wie oft du deine Familie besuchen kannst, wird gemeinsam mit deinem zuständigen Jugendamt entschieden. Von Seiten des Kinderhauses sind Heimfahrten an jedem zweiten Wochenende und in den Schulferien möglich.

Manchmal sind Kontakte oder Besuche (vorrübergehend) vielleicht nicht möglich. Das Kinderhaus ist rund um die Uhr geöffnet und du kannst jederzeit hier sein.

Wer im Kinderhaus wohnt, besucht eine Schule in der Region. Wir haben einen Schulraum, indem du einen eigenen Schreibtisch hast um zu lernen und deine Hausaufgaben zu erledigen. Eine Mitarbeiterin ist eigens für die schulische Begleitung angestellt, sie ist in Kontakt mit deinen Lehrer_innen und hilft dir bei deinen Aufgaben. Du bekommst Unterstützung in allen schulischen Fragen, von der Wahl der Schule bis zu deinem Abschluss. Falls es notwendig wird, erhältst du Nachhilfe in einzelnen Fächern.

Der Tagesablauf richtet sich vor allem nach deinem Stundenplan. Dazu kommen feste Uhrzeiten in der Wohngruppe, zum Beispiel für die unterschiedlichen Mahlzeiten oder Bettgehzeiten. Wie lange du draußen unterwegs sein kannst, wann abends deine Zimmerzeit beginnt und wie lange du dein Handy benutzen kannst, hängt von deinem Alter ab.

An Schultagen gibt es ein warmes Mittagessen, bevor die Hausaufgaben erledigt werden.

Am Nachmittag und Abend hast du freie Zeit, die du dir selbst einteilst. Vielleicht hast du ein festes Hobby, bist in einem Verein oder willst dich einfach mit Freunden treffen?

Manche Kinder und Jugendliche haben unter der Woche auch andere feste Termine, zum Beispiel, weil sie außerhalb des Kinderhauses in Psychotherapie sind oder Arzttermine haben. Wir schauen gemeinsam mit Dir und deinen Sorgeberechtigten, was für dich wichtig ist.

Wir freuen uns deine Freund_innen kennenzulernen, lade sie gerne in dein neues „zweites Zuhause“ ein. Natürlich ist es genauso möglich, dass du deine Freunde besuchst. Wichtig ist uns, dass wir immer wissen wo du bist und dass Übernachtungsbesuche gut abgesprochen werden.

Du wirst schnell merken, dass uns gesunde und regionale Lebensmittel wichtig sind. Deswegen achten wir darauf, dass wir uns nachhaltig ernähren. Keine Sorge: Auch wir lieben zwischendurch Junkfood. Freitags gibt’s (fast) immer selbstgemachte Pizza zum Filmabend.

Wie lange du im Kinderhaus bleibst, hängt davon ab, wie lange es braucht bis sich die Situation zu Hause so verändert, dass du wieder zurück zu deiner Familie kannst.  Es ist auch möglich mehrere Jahre bei uns zu verbringen, bis du erwachsen bist und in eine eigene Wohnung ziehen kannst.

Es gibt einige Termine im Jahr die verbindend dazu gehören, wenn man im Kinderhaus wohnt. Dazu gehören der Sommerurlaub, in dem alle Wohngruppen und Erwachsene des kompletten Kinderhauses gemeinsam in den Urlaub fahren. Außerdem gibt es einige Feste die wir zusammen feiern, wie zum Beispiel Ostern oder Weihnachten.  Außerdem fahren wir einmal im Jahr mit der WG in den Trainingswohnen-Urlaub.

Auf jeden Fall. Im Trainingswohnen hast Du das Recht auf ein abschließbares Einzelzimmer. Dein Bad teilst Du Dir mit einem/einer deiner Mitbewohner_innen. Außerdem gibt es einen offenen Ess-Wohnbereich als Gemeinschaftsraum.

Selbstverständlich! Deine Freund_innen können dich gerne in der WG besuchen. Unter der Woche geht das bis 21:30 Uhr, dann muss dein Besuch nach Hause gehen. Gerne können deine Freund*innen am Wochenende auch bei Dir übernachten.

Inwiefern Kontakte und sogenannte „Heimfahrten“ zu deiner Familie möglich sind, wird gemeinsam mit dem Jugendamt, Deiner Familie und natürlich mit Dir entschieden.  Du kannst alle 14 Tage von Freitag-Sonntag auf Heimfahrt gehen, wenn Du das möchtest – ebenfalls kannst Du jeweils die Hälfte der Schulferien bei denen Eltern / Angehörigen verbringen. Auch gemeinsame Urlaube sind möglich! Wenn Kontakte zu deiner Familie für dich gerade nicht denkbar sind, kannst du immer in deiner WG bleiben. Es gibt keine Schließzeiten.

Betreuer*innen sind normalerweise von Montag-Freitag von 17-22 Uhr in der WG. Um Dich zum Beispiel zu einem Termin zu begleiten, kommen wir aber auch gerne früher!

1x in der Woche hast du Kochtag, bei dem Du gemeinsam mit einem_r Betreuer_in für die WG kochst. Dazu kommt noch der Putztag, an dem Du ein bestimmtes Amt für die WG zu erledigen hast.

Das Jugendamt stellt monatliche feste Budgets für Taschen- und Kleidergeld zur Verfügung, die dir monatlich ausbezahlt werden. Um deinen Alltag finanzieren zu können, bekommst du außerdem Essens- und sog. Alltagsgeld zur Verfügung gestellt.

Natürlich bekommst Du durch die Betreuer_innen Hilfe dabei, dein Geld so gut einzuteilen, dass es zum Ende des Monats reicht.

Prinzipiell kannst Du deine Zeit so gestalten wie du möchtest.

Es gibt allerdings Ausnahmen:

1x in der Woche gibt es nämlich den WG-Abend, an dem wir alle gemeinsam zusammen essen und verschiedene Themen besprechen. Außerdem hast du einen Kochtag in der Woche, bei dem Du, gemeinsam mit einem Betreuer_in, kochst.
Unter der Woche kannst Du bis 22 Uhr außerhalb der Gruppe unterwegs sein, an Wochenenden so lange Du möchtest. Unter 18-Jährige müssen am Wochenende um 24 Uhr zurück sein.