Rote Gruppe
In unserem Roten Haus befindet sich – logisch – unsere Rote Gruppe.
Kinder ab 6 Jahren finden in der Roten Gruppe einen Platz, solange sie nicht bei ihrer Familie wohnen können und im Alltag oft Schwierigkeiten und Auseinandersetzungen mit anderen Kindern oder Erwachsenen haben. Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben.
Eines aber verbindet alle Familien der Kinder und Jugendliche die bei uns wohnen: Sie erhalten Unterstützung vom Jugendamt. Das ist die Voraussetzung dafür, dass Kinder und Jugendliche bei uns einziehen können.
Wenn du mehr über das Leben in unseren Wohngruppen erfahren willst, findest du die wichtigsten Infos:
Das Zusammenleben in der Wohngruppe ist oft ähnlich wie in einer Familie. Damit sich alle gut zurechtfinden können, haben wir feste Strukturen und Regeln. Das hilft uns dabei, dass wir eine gute Zeit miteinander verbringen können.
In der Gemeinschaft kannst du lernen, deine Bedürfnisse, Gefühle und Wünsche anzusprechen und gleichzeitig auf die Anderen zu achten. Gemeinsam können wir lernen Konflikte so zu lösen, dass alle einverstanden sind. Dafür haben wir zum Beispiel regelmäßige Gesprächsrunden. Wir nehmen uns außerdem jeden Tag Zeit, um mit Dir persönlich zu schauen, wie es dir geht – was gut läuft oder wo du noch Unterstützung brauchst.
Außerdem gibt es in der Roten Gruppe eine Therapeutin, sie ist an 2-3 Tagen in der Woche im Haus. Mit ihr kannst du alleine sprechen, z.B. über aktuelle Probleme oder wenn dich Dinge aus der Vergangenheit beschäftigen. Sie kann dir z.B. dabei helfen mit Gefühlen wie Wut oder Trauer auf gute Weise umzugehen.
Die freie Zeit verbringen wir am liebsten in unserem großen Garten. In den Gemeinschaftsräumen wird miteinander gequatscht, gespielt, Filme geschaut oder gebastelt – je nachdem worauf wir gerade Lust haben. Wenn du etwas Ruhe brauchst kannst du dich in dein Zimmer zurückziehen.
In den Schulferien machen wir gerne Ausflüge oder fahren zusammen in den Urlaub. Die Kinder und Erwachsenen entscheiden gemeinsam, welche Fahrten unternommen werden.
Vielleicht fällt dir der Umzug in die Wohngruppe richtig schwer oder du bist erleichtert, dass du den Neustart geschafft hast?
Wir versuchen, allen Kindern und Jugendlichen ein Zuhause zu schaffen, in dem sie sich wohlfühlen können. Am Anfang bedeutet das vielleicht, dass du dir dein eigenes Zimmer gemütlich einrichtest und in Ruhe deine Mitbewohner_innen kennenlernst.
Die Betreuer_innen helfen dir dabei, dass du dich in deiner Wohngruppe zurechtfindest. Vor allem dein_e Bezugsbetreuer_in, die in besonderer Weise für dich verantwortlich ist.
Bei einem Erstgespräch können wir uns kennenlernen und du kannst dir die Rote Gruppe anschauen. Dann wird auch ein zweites Treffen vereinbart, damit du die Kinder und Mitarbeitenden der Roten Gruppe an einem Besuchstag kennenlernen kannst.
Wenn alle Beteiligten (Du / Sorgeberechtigte/ Jugendamt / Kinderhaus) sich gut vorstellen können, dass die Rote Gruppe das Richtige für dich ist, kannst du bei uns einziehen.
Ob und wie oft du deine Familie besuchen kannst wird gemeinsam mit deinem zuständigen Jugendamt entschieden. Von Seiten des Kinderhauses sind Heimfahrten an jedem zweiten Wochenende und in den Schulferien möglich.
Manchmal sind Kontakte oder Besuche (vorrübergehend) vielleicht nicht möglich. Die Rote Gruppe ist rund um die Uhr geöffnet und du kannst jederzeit hier sein.
Wer in der Roten Gruppe wohnt, besucht in der Regel eine Schule in Freiburg. In deinem Zimmer hast du einen eigenen Schreibtisch, um zu lernen und deine Hausaufgaben zu erledigen. Die Mitarbeitenden sind mit deinen Lehrer_innen in Kontakt und helfen dir bei deinen Aufgaben. Du bekommst Unterstützung in allen schulischen Fragen. Falls es notwendig wird, erhältst du Nachhilfe in einzelnen Fächern.
Wenn der Schulbesuch für dich aktuell schwierig ist, überlegen wir gemeinsam mit deinen Lehrer_innen, wie lange du den Unterricht besuchen kannst und begleiten dich auf dem Schulweg.
Der Tagesablauf richtet sich vor allem nach der Schule. Dazu kommen feste Uhrzeiten in der Wohngruppe, zum Beispiel für die unterschiedlichen Mahlzeiten, Hausaufgaben oder Bettgehzeiten. Natürlich soll deine Freizeit nicht zu kurz kommen, im Kinderhaus hast du verschiedene Möglichkeiten um dich z.B. kreativ, musikalisch oder sportlich zu beschäftigen.
An Schultagen gibt es ein warmes Mittagessen, bevor die Hausaufgaben erledigt werden.
Manche Kinder und Jugendliche haben unter der Woche auch andere feste Termine, zum Beispiel, weil sie außerhalb des Kinderhauses in Psychotherapie sind oder Arzttermine haben. Wir schauen gemeinsam mit dir und deinen Sorgeberechtigten, was für dich wichtig ist.
Abends lassen wir es ruhiger angehen, bis (je nach Alter) Zeit ist, um Schlafen zu gehen.
Zwischendurch gibt es natürlich auch Aufgaben im Haushalt, die erledigt werden müssen. Diese verteilen wir fair untereinander auf.
Wir freuen uns deine Freund_innen kennenzulernen, lade sie gerne in dein neues „zweites Zuhause“ ein. Natürlich ist es genauso möglich, dass du deine Freunde besuchst. Wichtig ist uns, dass wir immer wissen wo du bist und dass Besuche gut abgesprochen werden.
Wir achten auf eine gesunde und altersentsprechende Nutzung von (sozialen) Medien und helfen dir gerne, einen guten Umgang mit Handy und Co zu lernen. Gemeinsame „Logo-Zeiten“ und Filmabende gehören fest in unseren Wochenplan.
Du wirst schnell merken, dass uns gesunde und regionale Lebensmittel wichtig sind. Deswegen achten wir darauf, dass wir uns nachhaltig ernähren. Keine Sorge: Auch wir lieben zwischendurch Junkfood.
Wie lange du im Kinderhaus bleibst, hängt davon ab, wie lange es braucht bis sich die Situation zu Hause so verändert, dass du wieder zurück zu deiner Familie kannst. Es ist auch möglich mehrere Jahre im Kinderhaus zu verbringen.
Einblick in das Kinderhaus St. Raphael




















